Aus unserer Graphic Novel Wie ich nach und nach in der Stille verschwinde von Mirion Malle
Jemand, den man liebt, ist depressiv und man weiß nicht, wie man helfen kann.
Diese Situation erleben viele Angehörige. Die Unsicherheit, die Hilflosigkeit, die Angst, etwas falsch zu machen, sind groß. Gleichzeitig wünschen wir uns, da zu sein, zu verstehen. Doch was heißt das konkret?
Die Graphic Novel über mentale Gesundheit Wie ich nach und nach in der Stille verschwinde von Mirion Malle zeigt genau das: Wie es sich anfühlt, mit einer psychischen Erkrankung zu leben und wie wertvoll es ist, wenn das Umfeld empathisch und unterstützend reagiert. Die Protagonistin Clara erlebt viele Momente des Rückzugs, doch sie macht auch Erfahrungen mit Freun*innen, die lernen, ihr Raum zu geben, zuzuhören und an ihrer Seite zu bleiben, ganz ohne Druck. Die Graphic Novel hilft dabei, psychische Erkrankungen zu verstehen, sie sichtbar zu machen und sie zu entstigmatisieren.

Umgang mit depressiven Menschen
Umgang mit depressiven Menschen heißt nicht, sie retten zu müssen. Es heißt, sie ernst zu nehmen. Kleine Gesten können viel bedeuten: Eine Nachricht ohne Erwartung, ein warmes Essen, das Mitgehen zu einem Arzttermin. Wer als Angehörige*r Depression verstehen möchte, muss oft erstmal akzeptieren, dass man nicht sofort “reparieren” kann. Es geht um Verbindung, nicht um schnelle Lösungen.
Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit Freund*innen oder Angehörigen umgehen sollen, die mit Depression kämpfen. Viele fragen sich: "Was tun bei Depression im Umfeld?” Die Unsicherheit ist verständlich, doch sie darf kein Hindernis für Unterstützung sein.
Hier sind einige erste Impulse um deinen Liebsten in einer Depression zur Seite zu stehen:
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Fragen statt raten. Nicht: „Du musst nur rausgehen.“ Sondern: „Was hilft dir gerade?” oder “Was brauchst du nicht?“
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Geduld zeigen. Auch wenn Nachrichten unbeantwortet bleiben, nicht aufhören, Präsenz zu zeigen
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Nicht urteilen, bewerten oder relativieren. Keine Vergleiche („Andere haben’s schlimmer“) oder Entwertungen („Reiß dich zusammen“)
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Da sein. Wirklich zuhören, auch wenn keine „Lösung“ greifbar ist
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Dich über Depression informieren. Bei anderen Menschen in deinem Umfeld und über seriöse Quellen oder Bücher wie die Graphic Novel Wie ich nach und nach in der Stille verschwinde
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Sprich über professionelle Hilfe. Ohne Druck, aber mit Fürsorge

Queerfeministische Perspektive auf mentale Gesundheit
Wir alle leben in einem System, das oft Leistung über Fürsorge stellt. Eine queerfeministische Perspektive auf mentale Gesundheit erkennt, dass Heilung nicht im Alleingang geschieht, sondern im Miteinander. Mirion Malle zeigt mit Feinfühligkeit, wie sehr sich soziale Beziehungen bei psychischer Belastung verändern und wie sich Isolation verstärken kann, wenn Unterstützung fehlt oder unpassend ist.
Ob du selbst betroffen bist, Menschen begleiten möchtest oder nach einer neuen Perspektive auf mentale Gesundheit suchst: Dieses Buch ist eine Einladung, genauer hinzusehen, leiser zuzuhören und liebevoller zu verstehen.
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